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Neue Väter

■ Immer mehr Männer kommen zur Erziehungsberatung / Kongreß in Berlin

Immer weniger Väter scheuen sich, die Erziehungsberatung aufzusuchen. Dank der Liberalisierung nach der Studentenrevolte Ende der sechziger Jahren würden heute in der Regel beide Elternteile kommen, sagte die Landesvorsitzende der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Die Bundeskonferenz, ein aus Bundesmitteln finanzierter Zusammenschluß von 1.000 Beratungsstellen mit zusammen 3.500 Mitarbeitern, veranstaltet bis einschließlich Sonnabend in Berlin ihren Jahreskongreß zum Thema „Väter“. Erwartet werden über 600 Psychologen, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter und Ärzte. Früher seien Väter als „strafende Instanz“ aufgetreten, die es sich verbeten hätte, daß sich die Pädagogen in die Familie einmischen. Allerdings seien auch heute noch 60 Prozent der Ratsuchenden Alleinerziehende, meistens Frauen. In West- wie Ostdeutschland werden bei Scheidungen die Kinder meist den Müttern zugesprochen. In weniger als zehn Prozent der rund 100.000 Scheidungsfälle pro Jahr in Westdeutschland erhalten die Väter das Sorgerecht, und nur in 1,4 Prozent der Fälle einigen sich die Eltern auf ein gemeinsames Sorgerecht. Die Erziehungsberater betonten, daß die Inanspruchnahme der 800 westdeutschen und 200 ostdeutschen Beratungsstellen kostenlos sei. dpa

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