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Neue Kämpfe in Afghanistan

Kabul (afp) — Verfeindete Mudschaheddin-Gruppen haben gestern in der afghanischen Hauptstadt Kabul ihre Straßenkämpfe mit Mörsern und automatischen Waffen fortgesetzt. Augenzeugen zufolge konzentrierten sich die Kämpfe am Morgen auf das Stadtviertel in der Nähe des Kabuler Zoos. Bei einer Explosion vor dem Außenministerium im Stadtzentrum Kabuls wurde ein Mensch getötet. Mindestens neun Menschen wurden schwer verletzt, darunter sowohl Zivilisten als auch bewaffnete Rebellen.

Die Explosion sei von einem Panzerabwehrgeschoß verursacht worden, das aus Versehen von einer Mudschaheddin-Wache abgefeuert worden sei, hieß es von offizieller Seite. Die Waffe sei zum Zeitpunkt des Unfalls auf eine Gruppe von Menschen gerichtet gewesen, die vor dem Ministerium warteten. Explosionen waren auch aus der Umgebung der iranischen Botschaft zu vernehmen, die in der Nähe des Außenministeriums ihren Sitz hat.

Augenzeugen berichteten, eine lange Panzerkolonne der in Kabul stationierten usbekischen Milizen und Dschamiat-i-Islami-Rebellen sei in den Südwesten der Hauptstadt unterwegs. Dort befänden sich die Stellungen der prosaudischen Ittihad- i-Islami-Mudschaheddin unter Führung des Kommandanten Scher Alam. Seit Dienstag liefern sie sich heftige Gefechte mit den schiitischen Hesb-i-Wahdat-Mudschaheddin.

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