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Neue Giftgasangriffe

■ 75 Tote bei Einsätzen gegen Kurdendörfer im Nordostirak / Iran lehnt Angebot zur Feuerpause im Städtekrieg ab

Manama/Nikosia (afp/ap) - Die irakische Luftwaffe hat nach einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur IRNA vom Freitag in der Zeit vom 21.bis 26.März mehrere Dörfer im Nordostirak mit chemischen Waffen angegriffen. Bei den Einsätzen von Senf– und Nervengasen seien im Gebiet von Kara Dagh 75 Menschen gestorben und über hundert verletzt worden, hieß es in dem Bericht, der sich auf Angaben oppositioneller kurdischer Kämpfer bezog. Ein weiterer Giftgasangriff auf die nordwestiranische Stadt Marivan habe mehrere Menschen das Leben gekostet. Am 16.März waren iranischen Angaben zufolge 5.000 Menschen bei einem Giftgasangriff auf die nordirakische Kurdenstadt Halabja getötet worden. Der Bericht einer UNO–Expertenkommission wird am kommenden Montag in New York erwartet. Der iranische Außenminister Ali Akbar Velayati hat unterdessen eine Pause im Städtekrieg mit der Begründung abgelehnt, die Raketenangriffe auf irakische Städte seien eine Vergeltung für gegnerische Giftgasangriffe. Der Irak hatte zuvor eine dreitägige Feuerpause im Städtekrieg während des Besuchs des türkischen Ministerpräsidenten Turgut Özal in Bagdad angekündigt. Vor der Einstellung des Städtekriegs am Donnerstag um Mitternacht feuerte Irak Raketen auf die iranischen Städte Isfahan und Qom; Iran schoß am Freitag morgen zwei Geschosse auf Kirkuk im Nordosten des Irak ab. Özal hatte bereits Mitte März eine kurze Einstellung des Städtekriegs vermitteln können, die jedoch zwei Tage später wieder zusammenbrach. Hoffnung auf eine Beruhigung der Lage wuchs am Freitag auch bei der UNO in New York. Die beiden Kriegsparteien werden in den kommenden vierzehn Tagen Vertreter zu getrennten Verhandlungen mit UNO–Generalsekretär Janvier Perez de Cuellar schicken, nachdem zuvor die geplanten Gespräche abgesagt worden waren.

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