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Neue Fronten

■ Wirtschaftsreform in Polen

Es wird wieder spannend in Polen. An die 1981 erstmals angekündigte Wirtschaftsreform mochte kaum noch einer so recht glauben, obwohl der Druck von seiten westlicher Wirtschaftkreise erheblich war. Falls die Reform wie geplant klappt, könnte sie zu einer ökonomischen Rationalisierung der polnischen Wirtschaft führen, polnische Produkte auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig machen, langfristig das Konsumgüte Wahrscheinlich werden sie sich wehren, wenn die Folgen spürbar werden. Die polnischen Arbeiter sind immer noch aufmüpfiger als ihre Kollegen in den anderen sozialistischen Ländern. Diese Preiserhöhungen sollten „Subventionen“ abbauen, also ein „realistisches“ Preisgefüge schaffen, das wiederum Vorbedingung für marktwirtschaftliche Mechanismen gewesen ist - und das entsprach wiederum den Vorstellungen auch der oppositionellen Ökonomen. Sie glaubten immer schon, daß ein effizientes Management mehr Demokratie von unten mit sich bringen würde. Als ob Manager es leiden können, wenn ihnen jemand dazwischen quasselt. Nur elegante theoretische Winkelzüge und der gemeinsame Feind, die schwerfällige und bedrückende zentralistische Bürokratie, konnten die Widersprüche verdecken. Jetzt soll also erst einmal das Management sich durchsetzen. Selbst Regierungssprecher Urban ist skeptisch, ob ihm das gelingt. Eberhard Stölting

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