: Neue Einigung in Angola
■ Unita-Chef Savimbi wird Vizepräsident
Luanda, Franceville (AP/AFP) Der angolanische Rebellenführer Jonas Savimbi wird Vizepräsident seines Landes. Dies kündigte Staatschef José Eduardo dos Santos am Donnerstag nach einem überraschenden Treffen mit Savimbi in Gabun an. Er werde außerdem einen zweiten Stellvertreter ernennen, der mit dem 61jährigen Unita-Chef zusammenarbeiten solle, sagte dos Santos in Luanda. Mit der Ernennung Savimbis zum Vizepräsident orientiere er sich an dem Modell Südafrika, wo seit dem Ende der Apartheid ebenfalls eine Führung der nationalen Aussöhnung unter Präsident Nelson Mandela regiert.
Die linksgerichtete MPLA von dos Santos und die Unita hatten sich in einem 20jährigen Bürgerkrieg bekämpft. Ein erster Versuch zur Schaffung eines dauerhaften Friedens war 1992 gescheitert. Savimbi lehnte es damals ab, seine Niederlage bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Angola zu akzeptieren. Bei neuen Kämpfen brachte die Unita bis 1993 zwei Drittel des Landes unter ihre Kontrolle. Danach gewannen die Regierungstruppen wieder die Oberhand. Bei der Neuauflage des Bürgerkriegs starben 500.000 Menschen. Obwohl die Vereinten Nationen im November 1994 einen Friedensvertrag zwischen Regierung und Unita vermittelten, war es in letzter Zeit wieder vermehrt zu Zusammenstößen der Truppen beider Seiten gekommen. Nur etwa die Hälfte der rund 7.500 UN- Friedenssoldaten, die bis Juni in Angola eingetroffen sein sollten, sind dort bislang stationiert. Der Weltsicherheitsrat hatte am Montag einstimmig das Mandat der UN-Blauhelme bis zum 8. Februar 1996 verlängert.
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