■ Zur Person: Neue Chefin im Knast
Als Ines Kalisch den ersten Leistungsschein für's Jurastudium an der Bremer Uni einst über den Bremer Strafvollzug schrieb, ahnte sie nicht, daß sie selbst je eine Haftanstalt leiten würde. Genau das aber tut die Sozialpädagogin und studierte Juristin. Gestern trat sie ihren Dienst in der Haftanstalt Blockland an, wo sie vor allem Vielfalt erwartet: Im Blockland sitzen Frauen, Jugendliche und „Kurzstrafen“ ein. Das ist willkommene „Abwechslung“, nachdem Kalisch zuvor das Haus 1 in der Justizvollzugsanstalt Oslebs-hausen – „Männer bis acht Jahre“ – leitete.
Kalischs Weg ins Blockland war alles andere als geradlinig: Erst über den zweiten Bildungsweg schaffte es die gelernte Erzieherin und – damals junge Mutter – an die Fachhochschule, dann an die Uni. Daß sie als Rechtsreferendarin später bei den Vereinten Nationen und in den USA als Verteidigerin Erfahrungen sammelte, hält sie sich heute als „Lebenserfahrung“ zugute. „Die braucht man bei meiner Arbeit“. ede
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