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Neue Autos für den Bundestag: CDU-Fraktion feiert mit Gospelsong

Foto: Motorhaubensternfoto: ap

„Halleluja! Wir danken Dir, o Herr!“ Mit einem Gebet auf Knien begann am Dienstag die Sitzung der CDU-Bundestagsfraktion im Berliner Reichstagsgebäude. Dann stimmte der fraktionseigene Gospelchor, der aus diesem Anlass weite lilafarbene Gewänder übergeworfen hatte, das alte Stück „Mercedes Benz“ von Janis Joplin an: „O Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz?“ Begeistert fielen die Abgeordneten jedes Mal in den Refrain ein, manche Parlamentarier tanzten sogar wie von Sinnen auf den Tischen unterm hölzernen Kreuz des Sitzungssaals 3N001. Was aber war der Grund für die große Euphorie der christlichen Politiker? Kurz zuvor hatte das Magazin Capital in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass der Dienstleister RocVin, der den Fahrdienst für den Bundestag stellt, seine ollen VW Passats ausmustert und wieder auf Mercedes-Limousinen umsteigt. Die 55 erdgasbetriebenen Passats seien den Bundestagsabgeordneten sowieso zu schäbig gewesen. Besonders feierte den repräsentativen Aufstieg die CDU mit ihrem Gospelchor: „So o Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz? That’s it!“

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