Neue Abopreise ab März: Aus Prinzip solidarisch

Gestiegene Kosten in der Herstellung und im Vertrieb der taz machen moderate Abopreiserhöhungen notwendig. Dabei zählen wir auf Ihre Unterstützung und die Solidarität unter unseren Abon­nen­t*in­nen.

Infografik: Infotext Berlin / Anaïs Edely

Von ANDREAS MARGGRAF

taz Info, 27.02.22 | Vor einem Jahr hatten wir über eine mächtige Herausforderung geschrieben. Und zwar eine, vor der wir als Ge­schäfts­füh­re­r*in­nen stehen – und sie ist betriebswirtschaftlicher Art. Es ging um die stark steigenden Druck- und Vertriebskosten.

Insbesondere durch den Anstieg der Papierpreise, aber auch durch die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns mussten wir mit höheren Kosten rechnen. Und so kam es auch tatsächlich.

Dramatische Preisspirale

Der Preis für eine Tonne Papier ist von 420 Euro (2021) auf über 900 Euro gestiegen, das ist eine Preissteigerung von über 100 Prozent. Die – sehr richtige und wichtige – Erhöhung des Mindestlohns hat die Kosten für das Zeitungspacken, die Speditionen und insbesondere die Zei­tungs­trä­ge­r*in­nen obendrein im letzten Jahr weiter anwachsen lassen.

Aber wer hätte gedacht, dass kurz nach unseren Erläuterungen an Ihre Adresse in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine weitere, dramatische Preisspirale einsetzen würde? Nämlich die stark steigenden Energiekosten, die zu einer rekordverdächtigen Inflation geführt haben, die wiederum Einfluss auf viele Lebensbereiche hatte.

Und eben dies haben wir bei der taz direkt und indirekt im vergangenen Jahr zu spüren bekommen. Zum einen sind die Preise vieler unserer Lieferanten gestiegen, zum anderen kam es zu vermehrten Abokündigungen und einer merklichen Zurückhaltung bei Abonnementsneuabschlüssen, weil auch viele unserer Le­se­r*in­nen unter der Inflation zu leiden hatten.

Umstieg auf Digitalabo

Dabei sind wir nicht alleine in unserer Zeitungsbranche: Die von der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.) veröffentlichten Verkaufszahlen für das 4. Quartal 2022 zeigen einen dramatischen Verlust der Auflage der Tageszeitungen um 9,41 Prozent.

Ein Lichtblick sind dabei die gewachsenen ePaper-Auflagen. Auch bei der taz nutzen viele von Ihnen, unseren Leser*innen, die Möglichkeit des Umstiegs von einem Abo taz Print auf ein Abo taz digital. Nicht nur, um sich den veränderten Lesegewohnheiten anzupassen, sondern auch, um Kosten zu sparen.

Dass Journalismus wichtiger denn je ist, zeigen die aktuellen Krisen. Eine kritische Auseinandersetzung mit der von Kanzler Olaf Scholz ausgerufenen „Zeitenwende“, Zukunftsperspektiven im dramatisch fortschreitenden Klimawandel und die Auseinandersetzung mit einer solidarischen Lastenverteilung sind nur einige der Themen, für die der Journalismus der taz wichtig ist.

Solidarität als Prinzip

Solidarität ist auch das Prinzip, das die taz als Unternehmen und als Community stark macht. Gerade in wirtschaftlichen Krisen ist es wichtig, dass es Abon­nen­t*in­nen gibt, die es der taz durch die Zahlung des Politischen Abopreises ermöglichen, all denjenigen, die sich finanziell einschränken müssen, einen ermäßigten Preis anbieten zu können.

Und dass es inzwischen über 35.000 Le­se­r*in­nen gibt, die durch freiwillige Spenden den taz-Journalismus im Netz finanzieren und damit auch weiterhin einen freien Zugang zu allen Inhalten der taz ermöglichen.

Die Aufstellung eines ausgeglichenen Wirtschaftsplans für das Jahr 2023 war auch für die taz nicht einfach. An vielen Stellen mussten Kostensteigerungen berücksichtigt werden. Die Papierpreise haben sich zwar stabilisiert, allerdings auf viel höherem Niveau als beispielsweise noch 2021. Dafür müssen sowohl beim Druck als auch beim Vertrieb zusätzliche Energiekostenzuschläge berücksichtigt werden.

Moderate Abopreiserhöhungen

Wir sind froh, dass wir trotz dieser Herausforderungen mit einer moderaten Erhöhung der Bezugspreise unserer Abonnements auskommen. Dabei steigen entsprechend des Solidaritätsprinzips die ermäßigten Preise weniger stark als die Standard- und Politischen Preise.

Der monatliche Preis für das tägliche Printabo erhöht sich beim Standard- und beim politischen Preis um jeweils 3 Euro auf 62,90 Euro bzw. 74,90 Euro und beim ermäßigten Preis um 2 Euro auf 41,80 Euro.

Beim wochentaz-Abo sowie beim digitalen Abo für das tägliche ePaper steigen Standard- und politischer Preis um jeweils 2 Euro auf 31,90 Euro bzw. 37,90 Euro. Der ermäßigte Abopreis steigt lediglich um 1 Euro auf 20,90 Euro.

Vertrauen in unsere Community

Beim Kombiabo aus täglicher digitaler taz und gedruckter wochentaz, bei dem aufgrund des niedrigen Printanteils der Ertrag zur Finanzierung der Redaktion besonders günstig ist, ohne dass die Le­se­r*in­nen auf die tägliche Zeitung und die gedruckte Wochenzeitung verzichten müssten, steigt der Standardpreis auf 62,90 Euro, der politische Preis auf 74,90 Euro sowie der ermäßigte Preis auf 41,80 Euro.

Mit diesen überschaubaren Preiserhöhungen stellen wir sicher, dass wir auch weiterhin le­se­r*in­nen­fi­nan­ziert bleiben, ohne auf eine täglich gute taz verzichten zu müssen. Gut zu wissen, dass wir dabei auf unsere solidarische Community vertrauen können.

Andreas Marggraf führt zusammen mit Aline Lüllmann als verlegerische Doppelspitze die Geschäfte der taz.