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Neu im Kino

„Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ Foto: Grandfilm

Der verliebte, erfolglose Jungregisseur Julian faselt ständig von Marxismus und Klassenkampf. Vor allem, um die junge Kanadierin Camille zu beeindrucken. Eigentlich kriegt er gerade Sozialhilfe, das käme nicht gut an, weder bei ihr noch in der Kunstszene. Angeblich dreht er also einen Film über proletarische Offenbarungen und versucht Camille als Hauptfigur anzuwerben. Die Plackerei auf Frau Gottfrieds Apfelplantage ist somit Feldforschung, Spiel, Farce? Von Wundern und revolutionären Kämpfen lassen sich aber nicht alle überzeugen. Selbst als die Chefin k.o. ist, kann sich die Gruppe nicht auf eine Vision einigen. Wohin mit der Gesellschaft? Wohin mit dem Staat? Alles wird kompliziert und Julian entpuppt sich als banaler Opportunist und Hasenfuß. Der manipuliert die Diskussionen. Konfrontiert mit Camilles Idealismus, beginnt sein Schwindel zu wackeln. „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“, der neue Film des Berliner Regisseurs Julian Radlmaier, erzählt formbewusst von einer Gruppe Tage­löhnerInnen, die erst für Frau Gottfried Äpfel ernten und dann auf die Neuentdeckung des Kommunismus hoffen.

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