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Neu im Kino

Zwischen Melancholie, Philosophie und Hoffnung: der neue Film „Alles was kommt“ mit Isabelle Huppert Foto: Weltkino Verleih

Der Fokus von Mia Hansen-Løves aktuellem Film „Alles was kommt“ liegt auf der Philosophie in allen möglichen Facetten. Und es gibt einige Vertreter dieser Disziplin, denen im Film zu begegnen ist, vor allem die Philosophielehrerin Nathalie Chazeaux (Isabelle Huppert). So beginnt ein üblicher Morgen Nathalies mit Rousseaus Gedanken zur Demokratie, die sie ihren Schülern zur Diskussion aufgibt. Der Klassenraum wird zum Denkraum, in den sich Madame Chazeaux mühelos begibt. Wahrscheinlich, weil sie ihn kaum je verlässt. Die Fahrt mit der U-Bahn verbringt sie mit der französischen Übersetzung von Hans Magnus Enzensbergers Schrift „Schreckens Männer: Versuch über den radikalen Verlierer“. Nathalie Chazeauxs Leben ist die Philosophie, und sie hat sich auf diesem Gebiet immerhin so verdient gemacht, dass sie an Schulbüchern mitwirkt und Anthologien zusammenstellt. Dann gerät Nathalies Leben aus der Bahn. Ihr Mann verlässt sie wegen einer Affäre, der Schulbuch-Verlag findet ihre Bücher zu kompliziert. „Alles was kommt“ zeigt auch das Leerwerden eines Lebens.

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