piwik no script img

Neu im Kino

„The Assassin“ Foto: Delphi

Eine junge Frau steht neben einer buddhistischen Nonne unter Bäumen, hinter ihnen ihre zwei Esel. Die Nonne erteilt ihrer Begleiterin in kurzen Sätzen einen Mordauftrag. Dann greift sie in ihren Ärmel und reicht ihr einen Dolch. Plötzlich ragen Banner aus dem Waldweg heraus, an dessen Rand die beiden Frauen stehen. Keine Minute liegt zwischen dem Mordauftrag und dessen Ausführung. Die junge Frau, Nie Yinniang, ist die titelgebende Protagonistin in „The Assassin“ und wurde zur Auftragskillerin ausgebildet. Hou Hsiao-Hsiens Film nimmt eine Kurzgeschichte aus dem 9. Jahrhundert zum Ausgangspunkt. Gerade einmal 1.000 Worte lang, ist sie Teil der Geschichtensammlung „Erzählungen des Fantastischen“ von Pei Xing, heute vor allem für seine Wuxia-Erzählungen bekannt. Wuxia (übersetzt „kämpfender Held“) ist auch die Bezeichnung eines populären Genres des chinesischen Kinos und der chinesischen Literatur mit Plots zwischen Mittelalterspektakel und Superheldenerzählung voller fantastischer Momente. Hou Hsiao-Hsien stellt seinen Film von der ersten Minute an in diese Tradition. In 5 Kinos

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen