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Neu im Cinema: „Lily was here“

■ Böse-und Edelwichter

Ein Schrottfilm aus dem billigsten Blech von der Filmgeschichtenhalde: Mädel zappelt in ein, zwei, vielen Klemmen und muß gar straffällig werden, aber sein Kind, das kriegt es gegen alle Welt doch. Die Schauspielanfängerin Marion van Thijn (Lily) hat ein gestupstes Kullergesicht, darin dürfen wir bei allen Beleuchtungen spazierensehen, es kann auch lächeln und schmollen wie richtige Gesichter.

Und dann hat Regisseur Bob Verbong, daß ein Film draus wird, die beliebtesten Böse- und Edelwichter des Rührkinos irgendwie um Lily herumaddiert: den Zuhälter, der sie sich krallt, und den Stiefvaterbock, und andererseits den wehmutskranken Taxifahrer und die selbstlose Gynäkologin als Patschenhilfen. „Lily“ ist so haspelig und unschlüssig wie selten ein Film. Ich vermute, Verbong hat ein paar alte Drehbücher aufgerissen, zu kleinen Kügelchen gedreht und seine Geschichte dann in der Lottotrommel angerührt. Peinlicherweise ist ein Film daraus geworden, der eigentlich bloß für Männerblicke taugt: die Ausweidung des Naiven Kindmuttchens in allen schikanösen Lagen samt abschließender generöser Errettung per Daumen hoch: da verblödet eigens ein Polizeikommissar und erstarrt, anstatt sie zu verhaften, vor Lilys Kullermutterblick, und sie wandelt, mit Kind, an ihm vorbei zum Fluchtwagen. schak

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