: Neu: „Wärmer Bremen“
■ Schwulen- und Lesbenverein will in den Sportbund
Seit ein paar Tagen gibt es in Bremen neue Konkurrenz für alteingesessene Sportvereine: „Wärmer Bremen“, im Untertiel „lesbisch-schwuler Sportverein“. Miteinander organisiert Sport treiben möchten Schwule und Lesben vor allem aus zwei Gründen. Zum einen, weil sie es in den „normalen“ Sportvereinen immer noch schwer haben, sobald Mitspieler davon erfahren, daß ihr Mannschaftskamerad schwul ist. „Da gibt es gerade im Zeitalter von AIDS immer noch Berührungsängste“, so Walter einer der Organisatoren. Zum zweiten wollen Schwule mit dem Sportverein eine weitere Möglichkeit schaffen, außerhalb des Kneipenmillieus andere Schwule kennenzulernen.
Der Zulauf ist groß. Bereits 50 Schwule und 20 Lesben haben Interesse bekundet. Eine Volleyballmannschaft ist bereits gegründet und auch die Kickerinnen treffen sich regelmäßig. Ziel soll es nun sein, den Verein wie andere Sportvereine auch in verschiedenen Sparten zu organisieren, die Aufnahme in den Landessportbund zu beantragen, und danach am Bremer Sportbetrieb teilzunehmen. Daß das noch Schwierigkeiten bereiten könnte, wissen die „Wärmer Bremen„-Organisatoren von einem vergleichbaren Fall in Berlin. Der dortige Schwulensportverein wurde bislang vom Berliner Sportverband nicht anerkannt. Grund unter anderem: Das gemeinsame Duschen nach dem Spiel sei den anderen Mannschaften nicht zuzumuten.
hbk
Informationen für InteressentInnen unter Tel. 54 09 11 (Walter)
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