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Neonazi Futter vor Gericht

Hannover (taz) - Vor dem Landgericht Hannover hat gestern der Prozeß wegen schwerer Brandstiftung gegen den 30jährigen Neonazi Bernd Futter begonnen. Die Anklage wirft dem späteren „Kameradschaftsführer“ der FAP–Abspaltung „EK 1“ vor, Ende September 1986 gemeinsam mit anderen FAP–Mitgliedern in einem türkischen Übersetzerbüro, zwei Ausländerunterkünften und einem Polizeirevier Molotow–Cocktails gezündet zu haben. Bernd Futter bestritt zu Beginn der Verhandlung lediglich, bei dem Brandanschlag auf das Polizeirevier dabei gewesen zu sein, im übrigen sei die Anklageschrift jedoch richtig. Die Molotow– Cocktails, so erlärte der Angeklagte, seien in der Wohnung des FAP–Kameradschaftsführers „Siggi“ Müller von einer Gruppe von FAP–Mitgliedern gemeinsam gemixt worden. Als Motiv für die Brandstiftungen gab Futter „Fremdenhaß“ an. Vor den Anschlägen habe der FAPler Hein Kiem von ihm verlangt, daß „dabei Ausländer draufgehen sollen“. „Hein“ Kiem und eine Reihe anderer FAP–Mitglieder, die beim Mixen der Mollies beteiligt gewesen sein sollen, werden von der Staatsanwaltschaft bisher lediglich der „Nichtanzeige eines Verbrechens“ beschuldigt. Das Verfahren gegen den FAP–Kameradschaftsführer Müller hatte die Staatsanwaltschaft gänzlich eingestellt.

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