■ Lambsdorff „typischer Helfershelfer“?: Nazi-Opfer und Historiker klagen an
Bonn (AFP) – Zwei Tage vor dem Beginn der Entschädigungsverhandlungen für NS-Zwangsarbeiter haben Überlebende der Nazi-Herrschaft schwere Vorwürfe gegen den Verhandlungsführer der Bundesregierung, Otto Graf Lambsdorff (FDP), erhoben. Lambsdorff habe in den Fünfzigerjahren Kontakte zu Kriegsverbrechern unterhalten, kritisierte der Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Kurt Goldstein, gestern vor Journalisten in Bonn. Er berief sich auf Forschungen des Historikers Stephan Stracke, der Lambsdorff einen „typischen Helfershelfer von Kriegsverbrechern“ nannte. Lambsdorff soll unter anderem zum Jahreswechsel 1952/53 als FDP-Bezirkschef in Aachen-Land den holländischen Kriegsverbrecher Antoine Touseul getroffen haben. Zudem habe sich der FDP-Politiker für eine Generalamnestie für Kriegsverbrecher eingesetzt.
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