: Nato will sich nicht abschaffen
Berlin (dpa/ap/afp) - Ein Bekenntnis zum westlichen Militärbündnis legten die Präsidenten Mitterrand und Bush bei ihrem Treffen in Key Largo (Florida) ab. Einig waren sie sich auch in der Frage der künftigen Rolle eines vereinigten Deutschlands. Ähnlich wie eine Woche zuvor die britische Regierungschefin Margaret Thatcher, erklärte jetzt Mitterrand, daß Deutschland künftig die volle Souveränität erhalten solle. Bereits bei den bevorstehenden Gesprächen der vier Siegermächte mit den beiden deutschen Staaten sollten die Sonderrechte und die Verantwortung der Alliierten für Berlin und Deutschland als Ganzes aufgehoben werden, teilte Präsident Bush im Anschluß an das Gespräch mit. Beide Präsidenten betonten, daß sie Deutschlands Platz auch künftig in der Nato sehen. Noch in diesem Jahr soll nach dem Wunsch Bushs und Mitterrands ein Nato-Gipfel über die Umwälzungen in Europa stattfinden.
Der Vorsitzende des US-Verteidigungsausschusses, Sam Nunn, verlangte unterdessen einen forcierten US-Truppenabzug aus Europa von derzeit 305.000 auf 75.000 bis 100.000 Mann. Einen US-Truppenabzug aus Asien kündigte der sicherheitspolitische Abteilungsleiter im Pentagon, Paul Wolfowitz, an. Statt 135.000 sollen dort immerhin noch 120.000 Soldaten bleiben.
dora
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