: Nato-Bomben gegen Serben
Sarajevo (AP/rtr) – Die Nato hat gestern erneut Luftangriffe gegen Stellungen der bosnischen Serben geflogen. Nach Angaben eines Sprechers des Nato-Hauptquartiers für Südeuropa in Neapel waren zuvor drei Nato-Jets bei Übungsflügen vom serbischen Radar erfaßt worden. Daraufhin seien die Stellungen bombardiert worden, zwei am Morgen, eine weitere am Nachmittag. Die Flugzeuge der Allianz hätten in Selbstverteidigung gehandelt und Raketen auf das Zielradar serbischer Raketenstellungen abgefeuert. Über Schäden hätten zunächst keine Informationen vorgelegen.
Es waren die ersten Angriffe der Allianz gegen serbische Stellungen seit dem 20. September. Damals hatte die Nato die Einstellung ihrer Luftangriffe beschlossen, nachdem die bosnischen Serben sich verpflichtet hatten, ihre schweren Waffen aus der Umgebung Sarajevos abzuziehen. Zwei der jüngsten Angriffsziele lagen der Nato zufolge im Nordwesten Bosniens, das dritte südlich von Sarajevo. Unterdessen machte die bosnische Regierung gestern laut US-Vermittler Holbrooke einen „ernsthaften Vorschlag“ für einen Waffenstillstand. Holbrooke wollte die Vorschläge mit dem serbischen Präsidenten Milošević besprechen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen