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Nationalspieler tabu

■ Lemke will Handel mit Fußballern neu regeln

Bayern München soll der Zugriff auf die besten Spieler in der Fußball-Bundesliga erschwert werden. Dies fordert Manager Willi Lemke vom Deutschen Meister Werder Bremen. In einem Interview des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, regte Lemke an: „Eine Transferstelle beim DFB könnte ein System kontrollieren, in dem alle Spieler, die in Auswahlmannschaften berufen werden, geschützt werden.“ Damit spielte Lemke auf die Chancengleichheit an, die nur zu garantieren wäre, wenn die „Raffkes“ auch einer Reglementierung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bei den Spieler-Transfers zustimmen würden.

Dazu lieferte der Werder-Manager auch ein Beispiel: „Jetzt geht schon der vierte Spieler aus Karlsruhe nach München. Daß der Sympahtieträger des Jahres seinen Supertorwart Oliver Kahn an das große Geld abgeben muß, macht doch ganz Fußball-Deutschland traurig. Es muß einem Klub weiter erschwert werden, alles niederzuwalzen. Wir müssen Regeln schaffen, die das in den Griff bekommen.“

Die Aufteilung eines Spieles in vier Viertel lehnte Lemke strikt ab: „Was wir viel eher brauchen, sind die Oberschiedsrichter, weil es bei jedem Pfiff um zu viel Geld geht. Objektiv falsche Entscheidungen dürfen nicht mehr getroffen werden.“ Den Einwand, daß das Fernsehen bei einer Spielzeit von vier mal 30 Minuten mehr Werbung ausstrahlen könnte, ließ der Bremer nicht gelten: „Die TV-Anstalten könnten schon jetzt mehr Werbung ins laufende Bild einblenden. Das stört heute niemanden mehr. Da sind die Grenzen auch noch nicht erreicht, wir haben überall noch Spielraum.“ dpa

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