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KommentarNationalistischer Trend

■ Türkei-Konsulat nutzt Brandanschläge

Die Empörung unter Gröpelingens Türken über die Brandanschläge ist verständlich und berechtigt. Aber wenn jetzt ein Mitarbeiter des türkischen Konsulats Ausländerintegrationssenatorin Helga Trüpel öffentlich als Terroristin beschimpft, die mit ihrem Versuch, die verfeindeten kurdischen und türkischen Vereine im kleinen Bremen zumindest einmal an einen Tisch zu bringen, die üblen Brandanschläge überhaupt erst verursacht habe, dann steckt hinter solcher Rede mehr als nur Empörung.

Offenbar halten die organisierten nationalistisch gesinnten Türken den Zeitpunkt für günstig, das gesamte Bremer Konzept einer multinationalen Ausländerintegrations-Politik zu stürzen. Nach dem Motto: die Hälfte der Bremer Ausländer sind Türken, also reklamieren wir auch die Hälfte aller Gelder für unseren „Zentralverband“. Und die CDU spielt dabei munter mit.

Die Stunde ist aber auch deshalb günstig, weil der nationenübergreifende DAB wenig Argumente zu seiner Verteidigung bietet. Von einem lebendigen Zentrum Bremer Multikultur ist er weit entfernt. Und politisch hat er sich bei der großen Mehrheit der Bremer Türken unmöglich gemacht, als er vor drei Jahren die Einspeisung des türkischen Staatsfernsehens ins Bremer Kabelnetz – erfolglos – zu verhindern versuchte. Die Gefahr einer nationalistischen Trendwende der Bremer Ausländerpolitik ist groß. Dirk Asendorpf

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