: Narren sagen Bälle ab Rosenmontagszüge später
Düsseldorf (dpa) — Nach Ausbruch des Golfkrieges haben die Karnevalsvereine am Donnerstag zahlreiche Bälle und Karnevalssitzungen für die nächsten Tage abgesagt. Aber die Rosenmontagszüge wollen die Narren offenbar auf jeden Fall durchziehen. Der Präsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK), Heinz Wacker, berichtete von Vorschlägen der örtlichen Karnevalsvereine, die Rosenmontagszüge notfalls zur „Mittfastenzeit“, am vierten Sonntag nach Karneval, zu starten. Möglicherweise stelle sich die Kriegslage am eigentlichen Rosenmontag, dem 10. Februar, aber schon wieder anders dar, meinte Wacker.
Noch am Mittwoch dieser Woche hatten sich Vertreter von 23 Städten beim „Narrengipfel“ in Mainz darauf geeinigt, den Karneval erst bei „schwersten Kriegshandlungen“ abzusagen. So hofften die Jecken in der Karnevalshochburg Köln auf ein frühes Ende des Golfkrieges und ließen deshalb die Entscheidung über den Rosenmontagszug in gut drei Wochen zunächst offen. In den nächsten Tagen sollte es aber keine karnevalistischen Veranstaltungen in der Öffentlichkeit geben.
Die Düsseldorfer wollen über das Schicksal ihrer „tollen Tage“ und des Rosenmontagszuges erst an diesem Freitag beschließen. Die führende Fastnachtsvereinigung, der Mainzer Carnevals Verein (MCV), ließ seine für Freitag angesetzte große „Prunk-Fremdensitzung“ und eine Sitzung am Montag fallen. In München und in anderen Orten Bayerns wurden viele Faschingsbälle abgesagt. Münchens Oberbürgermeister Kronawitter: „In München ist niemandem zum ausgelassenen Feiern zumute.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen