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Napalm gegen Tamilen?

■ Zivile Opfer bei Bombardierung von Separatisten–Stützpunkten durch die Regierung Sri Lankas

Colombo (dpa) - Die srilankischen Luftstreitkräfte haben am Freitag ihre Bombenangriffe auf vermutete Positionen tamilischer Separatisten im Norden des Inselstaates fortgesetzt. Die Tamilen– Organisationen beschuldigten die Regierungstruppen indes, wahllos Dörfer und Zivilisten anzugreifen und dabei Napalm einzusetzen. Vor Journalisten in Colombo erklärte Sicherheitsminister Lalith Athulathmudali, alle Stützpunkte der Tamilen im Norden und Osten würden vernichtet, da die Regierung zu der Überzeugung gekommen sei, daß die „Befreiungstiger von Tamil–Eelam“ (LTTE) und die verbündete „Revolutionäre Studentenorganisation von Eelam“ (EROS) keine friedliche Lösung des Volksgruppenkonflikts wollten. Die gegenwärtigen Bombenangriffe seien jedoch nicht die Schlußoffensive gegen die Rebellen, und er wisse auch nicht, wie lange die Armee benötige, um sie aufzureiben. Athulathmudali räumte ein, daß bei den Luftangriffen auch Zivilisten umgekommen sein könnten. Die Bevölkerung sei aufgefordert worden, die Nähe der Rebellen–Stützpunkte zu meiden. Die Regierung sei bereit, sie in sicheren Gebieten anzusiedeln. Bei einer Sondersitzung des Parlaments kam es am Freitag zu tumultartigen Szenen, als Sprecher der Opposition wiederholt eine Rede von Ministerpräsident Ranasinghe Premadasa unterbrachen. Nach einer halben Stunde lautstarker Auseinandersetzung ließ der Parlamentspräsident die Abgeordneten der oppositionellen Freiheitspartei von der Polizei aus dem Parlamentsgebäude tragen.

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