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Närrische DWK

■ Wie das Schwandorfer Anti–WAA–Büro beinahe zum Fasching der DWK eingeladen worden wäre

Die Mitarbeiter des Schwandorfer Anti–WAA–Büros staunten nicht schlecht. Eine Einladung zum Fasching der „Deutschen Gesellschaft für die Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstoffe“ fand sich unter den Zuschriften im Briefkasten. Ein Hausfasching werde steigen, am 19. Februar im Gemeinschaftshaus der ehemaligen „Bayerischen Braunkohle Industrie“. Man sei herzlich eingeladen, lieber mit, aber auch ohne Begleitung. Einlaß ist um halb acht, Kostümierung erwünscht. Im Büro der WAA–Gegner herrschte Freude. „Es ist uns eine Ehre und ein Vergnügen, die ausgesprochene Einladung anzunehmen.“ Zu zweit oder zu dritt wolle man kommen, mit freundlichen Grüßen und einem dreifachen „HELAU“, gez. Anti–WAA–Büro. Doch es scheint, der Spaß hört beim Fasching auf. In einem ganz und gar unnärrischen Schreiben bedauert die DWK, daß es sich offensichtlich um ein Mißverständnis handele. „Die Mitglieder des Anti–WAA–Büros stehen zweifellos nicht auf unserer Liste der geladenen Gäste.“ Der Hausfasching sei eine geschlossene Gesellschaft, und für den Fall des Erscheinens ungeladener Gäste müsse man darauf verweisen, daß dies zweifellos den Tatbestand des Hausfriedensbruchs erfülle. Für den Fall, daß die Ausgeladenen ein eigenes Faschingsfest gestalten wollten, „wünschen wir hierzu guten Erfolg und grüßen ebenfalls mit einem dreifachen HELAU“

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