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Archiv-Artikel

Nächstenliebe der Zeugen Jehova

betr.: „Todfeinde der Staatsmacht“, taz nrw vom 27.11.06

Mit sehr viel Freude habe ich den objektiven und sehr gut recherchierten Artikel zur Verfolgung der Zeugen Jehovas gelesen. Meines Erachtens bedarf eine noch wichtige Tatsache der Erwähnung: Als einzige Verfolgtengruppe hatten Jehovas Zeugen (Bibelforscher) die Gelegenheit, die Konzentrationslager zu verlassen: Nur eine Unterschrift hätte genügt. Diese Erklärung besagte, dass man seinem Glauben abschwören sollte und sämtliche Aktivitäten der Religionsgemeinschaft aufgeben sollte. Mit dieser Erklärung wäre das Martyrium beendet gewesen. Nur sehr wenige unterschrieben. Diese Haltung von Zeugen Jehovas wirft wichtige Fragen auf, bei denen es um Toleranz, Gruppenzwang, persönliche Verantwortung, Achtung vor menschlichem Leben und die Stimme des Gewissens geht. Letztendlich ist es beachtlich, dass Menschen aus „Nächstenliebe“ den Dienst mit der Waffe verweigert haben. MIKE LORSBACH, Overath