piwik no script img

Nachspiel für RTL-Gag

■ Ermittlung wegen Interview mit Schröder

Die Ausstrahlung eines Gesprächs zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und einem Imitator der Stimme von Bundespräsident Roman Herzog durch den Privatsender „104.6 RTL“ hat ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft hat nach Angaben von Justizsprecherin Michaela Blume von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen des Radiosenders eingeleitet. Grundlage der Ermittlungen ist der Verstoß gegen die Vertraulichkeit des Wortes. Bei der Aktion hatten sich der Chefredakteur des Senders als Staatssekretär des Bundespräsidialamtes und ein Stimmenimitator als Bundespräsident ausgegeben. Ob Anklage erhoben wird, hängt davon ab, ob ein Strafantrag gestellt wird. Das Bundespräsidialamt will sich dies offenhalten.

Auch der Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) protestierte. „Aus unserer Sicht wurden die journalistischen Grenzen weit überschritten“, sagte DJV-Sprecherin Gesine Dähn in Bonn dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen