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Nachhaltigkeit ist nicht Priorität

betr.: „Hat Ökostrom eine Chance?“, taz vom 2. 11. 00

Herr Krebs ist Konzernbereichsleiter bei der Veag. Leider ist das alles, was man über ihn wissen muss, denn er erfüllt alle Vorurteile in seinem Text. Er geht weder auf die Subventionen für Kohle- und Atomstrom ein, die sehr viel höher liegen als die für nachhaltige Produktion, noch scheint er weiter zu gucken als die nächsten fünf Jahre, noch ist er sich zu schade, mit (heuchlerischem) Verweis auf das „globale“ Ziel CO2-Senkung Beschneidungen bei der Förderung zu fordern. Gerade die deutschen Energieerzeuger gehören zu den größten Verhinderern von CO2-Senkung und Nutzung nachhaltiger Energieformen.

Im Prinzip trauern die großen Stromerzeuger dem Verlust ihrer Monopole nach. Übrigens geben sie auch offen zu, wie es Eon-Vorstandsvorsitzender Harig auf einem Kongress im März tat: „Nachhaltigkeit ist derzeit für uns keine Priorität – wir haben ganz andere Probleme.“ KNUD JAHNKE, Hamburg

betr.: „Jülich forscht, USA verdienen“, taz vom 4./5. 11. 00)

Das Problem bei Entwicklung und Einsatz der Brennstoffzellentechnik ist doch weniger, wer daran verdient (das ist die Sicht der Wirtschaft), sondern ob der dafür benötigte Energieträger umweltfreundlich erzeugt wird. Die Zukunftsenergie Wasserstoff mit Brennstoffzelle macht bezüglich Klimaschutz nur dann Sinn, wenn der energieaufwendige Elektrolyseprozess mittels erneuerbarer Energiequellen erfolgt. Zu dieser Problematik hat der Autor genau einen Satz übrig, indem er lapidar feststellt, dass Wasserstoff aus Wasser-, Wind- und Solarenergie hergestellt wird. Punkt!

Aber genau dies ist nicht ausgemachte Sache. Die mächtigen Stromkonzerne werden lieber ihre Kohle- und Atomkraftwerke besser auslasten. Wenn die Brennstoffzelle in allen Bereichen (Auto, Wohnen etc.) im großen Stil genutzt werden soll, müssen mit ihrer Entwicklung zeitgleich und möglichst rasch die erneuerbaren Energieträger massiv ausgebaut werden. Sonst wird das Ganze genauso ein Flop wie Elektroautos, die ihren Strom überwiegend von Kohle- und Atomkraftwerken beziehen.

HARALD OELSCHLEGEL, Nürnberger Energiewendebündnis

betr.: „UN bestätigt Erderwärmung“, taz vom 3. 11. 00

Festgestellt haben die Wissenschaftler ja nun eine angebliche Erderwärmung über die säkularen (?) Schwankungen hinaus. Und was waren die Vergleichswerte? Woher stammen die Klimazeugen vergangener Jahrhunderte, welche wurden da zum Vergleich herangezogen? Doch nicht etwa die Tatsache, dass es schon einmal in Schottland (!) Weinanbau gab, dass auch an der Havel Wein angebaut wurde. Oder dass es in Österreich eine „übergossene Alm“ gibt, die in einem heutigen Gletscherfeld liegt? Und es gibt zahlreiche weitere Zeugen historischer Warmzeiten, die wohl schwerlich durch die „bösen“ Autofahrer hervorgerufen wurden.

MANFRED FRANZ, Radefeld

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