Greta Thunberg reagiert auf Kritik

Die schwedische Klimaschutzaktivistin löscht umstrittene Posts zu Gaza und verurteilt die Hamas

Von Christian Jakob

Die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg hat auf Kritik an ihrer Solidaritätsbekundung für Gaza reagiert. „Es versteht sich von selbst – so dachte ich zumindest – dass ich gegen die schrecklichen Angriffe der Hamas bin“, schrieb Thunberg am Samstag auf der Plattform X.

Thunberg löschte die Weiterleitung eines Generalstreik-Aufrufs für Gaza. Der stammte von der in Berlin ansässigen Gruppe „Palästina spricht“. Darin war unter anderem von einem „Genozid in Gaza“ die Rede. „Palästina spricht“ hatte die Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober mit den Worten „Heute ist ein revolutionärer Tag, auf den man stolz sein muss“ kommentiert. Thunberg löschte am Samstag auch ihre zuvor ausgesprochene Empfehlung, „Palästina spricht“ zu folgen.

Die Klimaschutzaktivistin hatte ihren Schulstreik für das Klima in der 270. Woche der „Solidarität mit Gaza“ gewidmet. „Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern,“ schrieb Thunberg am Freitag auf Instagram und Twitter. Dazu hatte sie den Aufruf von „Palästina spricht“ weitergeleitet.

Viele hatten Thunberg dafür heftig kritisiert – und auch beklagt, dass Thunberg seit dem 7. Oktober „nicht einmal ein einziges Wort zu den von der Hamas bestialisch ermordeten jüdischen Kindern, Frauen, Männern“ gefunden hatte, wie etwa der Kolumnist Sascha Lobo schrieb.

Tatsächlich hatte Thunberg in Sozialen Medien nach der Attacke der islamistischen Hamas mit 1.300 toten Israelis zwar einen Aufruf von Amnesty International für ein Ende der „Belagerung von Gaza“ geteilt, ansonsten aber zu dem Thema bis Freitag geschwiegen.

Die deutsche Sektion von Fridays for Future schrieb nach Thunbergs Posts am Freitag: „Wir sind solidarisch mit den Opfern der Gewalt der Hamas, verurteilen den Terror und hoffen, dass alle Geiseln gesund zurückkehren werden.“ Die Gruppe sei „uneingeschränkt solidarisch mit Jüdinnen und Juden, die weltweit und auch hier antisemitische Gewalt erleben.“ Gleichzeitig sehe man das Leid der Zivilbevölkerung und insbesondere der Kinder in Gaza, der „steigende anti-muslimische Rassismus auch hier in Deutschland“ erfülle sie mit großer Sorge, so Fridays for Future Deutschland auf X. „All das sind keine Widersprüche. Unsere Herzen sind groß genug, all das gleichzeitig fühlen zu können.“