: Nach abstrakter Schönheit schürfen
Im Podewil startet heute mit International Diggings eine vierteilige Labelporträt-Reihe. Und das Ausland zieht mit
Allein in Berlin befassen sich unzählige Labels mit mehr oder weniger abstrakten Sounds zwischen Laptops und generierten Gitarrenklängen. Sampler oder Mikrophone haben in diesem stetig wachsenden Kreis schon lange den Status von herkömmlichen Instrumenten eingenommen. Das Praktische dabei: Laptops sind schnell im Reisegepäck verstaut. Die Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Ländern ist unproblematischer denn je – Soundfiles sind rasch verschickt, Kooperationen auf internationalem Niveau auf der Tagesordnung. Die einen loten dabei die gleichen Maschinen auf ihre Möglichkeiten hin aus und geraten so in einen kreativen Dialog, andere tun sich zusammen, um mit den unterschiedlichsten Ansätzen neue Klangwelten zu schaffen. Dass dabei eine politische Haltung transportiert wird, versteht sich von selbst. Denn kommerzielles Interesse tritt hier in den Hintergrund, der Bruch mit dem System der Industrie wie auch der Musik steht im Vordergrund. Auf poppige Einflüsse wird dabei aber keinesfalls verzichtet. Und wie anderswo auch schürt ein Treffen von Auge zu Auge nicht nur den Austausch, sondern erweitert den Horizont im Allgemeinen. So werden an den nächsten beiden Wochenenden vier Labels aus vier Ländern 15 KünstlerInnen und Formationen im Podewil präsentieren, die auf unterschiedlichste Weise mit HipHop, Dub oder Techno brechen, um die Genres wieder zu etwas Neuem zusammenzufügen. Los geht es mit „International Diggings“ heute mit dem französischen Active Suspension-Label. Am Samstag präsentiert sich Audio-nl aus den Niederlanden (deren Akteure um Radboud Mens, Kapotte Muziek und Goem bereits heute im Ausland in abgewandelten Konstellationen auftreten). Nächstes Wochenende folgt das Schweizer Bruchstück-Label und Vibrantmusic aus Griechenland.