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Muss der V-Mann selber zahlen?

POTSDAM dpa ■ Das Potsdamer Innenministerium prüft derzeit, ob es einem 1992 fast zu Tode geprügelten Afrikaner Schmerzensgeld zahlt. An dem Überfall in Wendisch Rietz war ein 29-Jähriger aus Königs Wusterhausen beteiligt, der vor knapp zwei Wochen als V-Mann des brandenburgischen Verfassungsschutzes enttarnt wurde. Unter seinen Anfeuerungsrufen wurde der Nigerianer Steve Erenhi in einen See geworfen, nachdem er bereits bewusstlos geschlagen worden war. Erenhi stehen aus einem Zivilprozess nach Angaben seines Anwaltes 46.000 Mark zu. Der ehemalige V-Mann habe noch nichts bezahlt, obwohl ihm der Verfassungsschutz in den vergangenen Jahren monatlich 1.000 Mark überwiesen habe. Wegen versuchten Mordes war er 1995 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, später aber vorzeitig entlassen worden.

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