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Musentempel für 'ne Mark

■ Bremerhaven verkaufte sein Stadttheater, um es zu sanieren

Auch hinter den Kulissen eines Stadttheaters wird eifrig inszeniert. So wurde das Bremerhavener Drei-Sparten-Haus kürzlich für sage und schreibe eine deutsche Mark verkauft. Der Zuschlag ging an die STÄGRUND, die Tochter der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (STÄWOG). Der Grund: Das Stadttheater muß dringend saniert werden. Die Technik ist so veraltet, daß schon aus Sicherheitsgründen eine Erneuerung zwingend erforderlich war. Außerdem wird ein Neubau für Verwaltung und Werkstätten benötigt.

Da die geschätzten Baukosten von 18,5 Millionen Mark selbst mit Hilfe von Spenden und Stiftungsmitteln nur zu zwei Dritteln gedeckt werden konnten und da die Stadt andererseits ihren Haushalt nicht weiter belasten durfte, mußte ein anderer das fehlende Geld aufnehmen. Jetzt zahlt die Stadt Miete an die neuen Theaterherren, die das Haus allerdings nicht weiter verkaufen dürfen.

„Was das Theater betrifft, bin ich eine meiner Hauptsorgen los“, kommentierte Bremerhavens Kulturdezernent Wolfgang Weiß den Kontrakt. Statt einer Schließung haben jetzt die Bauarbeiten begonnen. Spätestens 1999 sollen die Werkstätten an der Stelle eines inzwischen abgerissenen Nebengebäudes ein neues Domizil finden. Mit den Vorbereitungen zur Renovierung der Theatertechnik soll im Herbst begonnen werden.

Allerdings sind 18,5 Millionen Mark nur der kleinere Teil des für die Gesamtsanierung benötigten Geldes. Schon vor fünf Jahren kamen von der Stadt beauftragte GutachterInnen zu dem Schluß, daß das Ganze 49 Millionen Mark kosten dürfte. Der Kulturdezernent hat also Grund genug, sich weiter zu sorgen. hh

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