taz.mag.nachtrag : Multikulturell
Im taz.mag Nr. 225 vom 19. Januar 2001 stand auf sieben Seiten Hans Rudolf Schärs bewegende Geschichte über eine seltsam gewachsene Liebe unter und nach dem argentinischen Militärregime zu lesen. Titel: Tango Argentino. Die Münchner Theatergruppe Das Andere hat dieses Stück nun in einer Tanzfassung herausgebracht: ein Tango humano. Wer die Gruppe einladen möchte, informiere sich über deren Website: www.dasandere.de.
Der Filmregisseur Peter Krüger entdeckte vor fünf Jahren Das Geheimnis des Wladimir L., eine Geschichte, die er für das taz.mag (Nr. 59 vom 7. November 1998) aufschrieb: Sie handelt von einem jungen Mann aus Berlin, der sich (auch auf Anraten seines Vaters) kastrieren ließ, um kein KZ-Gefangener mit dem rosa Winkel zu werden.
Die Nazizeit war grauenvoll nicht allein deshalb, weil Homosexuelles verfemt war, sondern weil deren Anhänger die Infrastruktur von Schwulen und Lesben vollständig zerstörten. Ein Teil des musikalischen Erbes ist jetzt vom Centrum Schwule Geschichte und dem Schwulen Museum Berlin geborgen – und von Bear Family Records wiederveröffentlicht worden: Wir sind, wie wir sind. Homosexualität auf Schallplatte mit Aufnahmen von 1900 bis 1936 (BCD 16055 AS). Zu hören sind neben anderen Claire Waldoff, Marlene Dietrich – und Oscar Wilde. Bizarr aber hört sich Ernst Buschs Lied „Marsch ins Dritte Reich“ an: Homophobie auf links gestrickt. Eine kleine, kostbare Edition mit einem Begleittext Ralf Jörg Raber!