: Moskau hofft auf Verhandlungen
■ Israel setzt weiter auf Krieg/ Golfstaaten sind „sehr mißtrauisch“ gegen Saddam Husseins Angebot
Tel Aviv/London/Moskau (taz) — Für Israel gebe es durch die von Radio Bagdad verbreitete Erklärung „keine neue Situation im Golfkrieg“, sagte der Vorsitzende des außen- und verteidigungspolitischen Ausschusses der Knesset, Eljahu Ben Eliassar, in einer ersten Reaktion aus Tel Aviv. Auch der ehemalige Verteidigungsminister Jizchak Rabin äußerte seine Hoffnung, daß es keinerlei Verhandlungen gebe und die USA den Krieg fortsetzten, „bis sie die Bedingungen für einen Waffenstillstand diktieren können“.
Die sechs Mitglieder des Golfkooperationsrats haben sich „sehr mißtrauisch“ gegenüber der irakischen Initiative gezeigt. Die UN-Resolutionen dürften „nicht selektiv“ angewendet werden. Außenminister der Golfstaaten Saudi-Arabien, Kuwait, Oman, Katar, Bahrain und der Vereinigten Arabischen Emirate trafen gestern mit Syriens und Ägyptens Außenminister zusammen.
Von Moskau wurde die Erklärung des Iraks über einen eventuellen Truppenabzug aus Kuwait mit „Befriedigung und Hoffnung“ aufgenommen. In einer Erklärung von Gorbatschows Pressebüro hieß es: „Die Sowjetunion erwarte mit Ungeduld den Besuch des Repräsentanten von Saddam Hussein.“ Ein Sprecher Gorbatschows erklärte weiter, die Erklärung Bagdads bekräftige die Eindrücke Moskaus aus dem jüngsten Besuch des Sonderbotschafters Primakow in Bagdad. SEITEN 2 & 3
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen