: Moralitäten
Bertoluccis Film „Der letzte Tango in Paris“ sei ein Euro-Kunstporno. Ein Produkt der neuen Sexualmoral, in dem zugleich „das sexuelle Scheitern des Kapitalismus“ thematisiert werde, so Egbert Hörmann in seinem Geburtstagsartikel für Marlon Brando am 3. April im taz.mag. Möglicherweise sei es aber auch einfach „nur ein Film über die Schwierigkeit, in Paris eine Wohnung zu finden“. Was denn nun? Wohnungsnot oder Sexualnot? Die betreuende Redakteurin, neugierig gemacht, lieh sich sofort den Film aus und möchte das hiermit auch den LeserInnen empfehlen: Brando ist im „Tango“ unfassbar und hinreißend, mehr als je zuvor Engel und Monster zugleich. Allerdings sollte man den Film unbedingt allein anschauen. Auch wenn Analsex selten dezenter dargestellt wurde.