: Moralisch unbedenklich
Gütesiegel schützt Berlinale-Besucher vor Sex-Szenen
BERLIN taz ■ Die auf der Berlinale gezeigten Filme werden künftig mit einem Gütesiegel des Berliner Senats, dem so genannten Unbedenklichkeitszertifikat „Blauer Bär“, versehen. Der aktuellen Diskussion um mehr Verbraucherschutz wird mit einer unbürokratischen Maßnahme Rechnung getragen. Wie die Behörde gestern verlauten ließ, sollen amtseigene Detektive Szenen aufspüren, in denen der zulässige Höchstwert der „nicht ausreichend mit Textilien bedeckten Körperoberfläche“ überschritten wird. Außerdem überprüfen die Sex-Spione, ob entgegen neuester Verordnungen Besucher ohne Trauschein in nicht jugendfreie Filme eingelassen wurden. Nach Anzeige fragwürdiger Filme bei einem eigens eingerichteten Zensur-Referat hätten die Betreiber der Filmfestkinos mit „drakonischen Strafmaßnahmen“ zu rechnen, hieß es in Senatskreisen.
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