: Montag/Dienstag/Mittwoch
Wie langweilig wäre das Leben ohne unsere guten und bösen Spione aus Ost und West! Kein anderer Berufsstand hat es geschafft, so oft zu Romanfiguren, Comicstrips, Filmhelden und Bösewichtern stilisiert zu werden. Und selbst in unseren bewegten Zeiten, wo wir mit rasantem Tempo vom politischen Deep-Freeze zum De-Freeze übergehen, soll diese so unterhaltende Spezies Mensch nicht von der Bildfläche verschwinden. Andrea Faustmann, Autorin der Sendung Geheim und unterwegs, hat in der mysteriösen Welt der Spionage rumgeschnüffelt und festgestellt, daß trotz Glasnost munter weitergearbeitet wird - hüben wie drüben! Wer, wie und wieso erfahren wir um 15.05 im WDR 1.
Um gefährliche Liebschaften und totbringende Affären geht es später inRias 1: Da führt ein spannendes Detektivspiel in die klassische Domäne dieses Genres: ein kleines englisches Dorf. Eigentlich ist alles eher friedlich: die Leute sind wohlhabend, die Pubs zivilisiert - nur eine Witwe ist lustig! Und die erwicht es dann prompt: Eines schönen Abends wird sie von unbekannter Hand erwürgt. Too bad! Mehr über das Nachspiel gibts in „Gefährliche Affären“ von John Owen und James Parkinson um 23.35 Uhr. Dienstag
Von Konfuzius zur Kulturrevlution ist ein Radioessay des SDR 2, der sich mit dem latenten Erbe des dreitausend Jahre alten Dauismus in der heutigen politischen Kultur Chinas beschäftigt. Das Dau bedeutet nichts Einfacheres als „der rechte Weg“, der sich in der altchinesischen Interpretation des Universums durch eine ordnende sittliche Kraft manifestiert. Ein moralisch eingängiges Weltbild also, wie es im mittelalterlichen Europa etwa mit dem Kaiser „von Gottes Gnaden“ vergleichbar ist. Auch das chinesische Staatsoberhaupt sah seine Existenzberechtigung darin, daß es einem „Mandat des Himmels“ folgte. Der Sinologe Ernst Schwarz belegt in seinem Radioessay, das selbst die „Kulturrevolution“ auf einer mißbräuchlichen Tradierung des jahrtausendalten Dauismus, Konfuzianismus und Legalismus der chinesischen Geistesgeschichte basiert. SDR 2, Studiowelle Saar, SWF 2, um 20.30 Uhr. Mittwoch
Dada im WDR: Helmut Heißenbüttel stellt die „Ursonate‘ (1932) von Kurt Schwitters vor. Sie ist als eines der Schlüsselwerke der akustischen Kunst in die Musikgeschichte eingegangen. Schwitters hat sich nach dem Motto: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ geschlagene zehn Jahre mit der Entwicklung seiner Lautsonate beschäftigt. Sie sollte vollkommen durchgearbeitet sein wie ein Bild des Konstruktivismus. Musik und Literatur wollte Schwitters miteinander vereinen, um endlich nach bester Dada-Manier mit dem spießigen Genredenken des damaligen Literaturbetriebs aufzuräumen. Wie das heute in unseren postmodernen Ohren klingt, können wir um 21 Uhr überprüfen. Auf das Abspielen des Werks folgt der Essay zur „Ursonate“.
Vor wenigen Wochen wurde in den USA zum ersten Mal der Versuch einer Gentherapie am Menschen genehmigt - eine Entscheidung, die natürlich zu hitzigen Diskussionen über den medizinischen Nutzen und die ethische Zulässigkeit geführt hat. Kann und darf man Gentechnik an unheilbar Kranken ausprobieren, um im „Kampf gegen den Krebs“ Fortschritte zu erzielen? Autorin Gaby Miketta hat in den USA mit den Forschern gesprochen, die unter der Leitung von Steven Rosenberg zur Zeit den umstrittenen Versuch unternehmen. Bayern 2 Wort, um 19.30 Uhr.
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