■ Radiodays: Montag
Ob die postfaschistische Enteignungswelle der sowjetischen Besatzer Ostdeutschlands nun immer die Richtigen – also die „Kriegsverbrecher und Nazi-Aktivisten“ – traf, steht auf einem anderen Blatt. Tatsache ist, daß die ehemaligen Besitzer – und deren Erben – nach dem Niedergang des roten Sterns im Osten nun eine Goldmine vermuten. Beim Wert der etwa 1.500 betroffenen Grundstücke handelt es sich um Milliardenbeträge. Und die will sich keiner durch die Lappen gehen lassen. Auch nicht die „IG Farben in Liquidation“, deren Tochterfirma Degesch das Giftgas Zyclon B in die Gaskammern von Auschwitz brachte. Die Firma rechnet jetzt mit Millionengewinnen. Wie immer der Poker ausgeht, der WDR 3 sieht schwarz für die Gerechtigkeit: Auch Giftgashersteller erwarten eine späte Dividende(13.30 Uhr).
Schon Claude Chabrol versuchte sich an der Rekonstruktion dieser Kompakt- Tragödie: 1943 läßt man Marie Bouchon im besetzten Frankreich aufs Schafott steigen, weil sie sich mit hauseigenen Abtreibungen über Gott und Staat erhob. Was sie getan habe, gehe nur Frauen an, verteidigte sich Die Engelmacherin. Es half nichts. Ihre hinterlassenen Dokumente regten jetzt David Mairowitz zu einem Lehrstück an. (Radio Brandenburg, 20.15 Uhr).
Alle lieben Fred Frith, den jazzenden Borderstepper. Heute plaudert er im Rahmen einer Portraitsendung mit Karl Lippegaus vom DLF (22.15 Uhr).
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