: Mona Lisas Nervenleiden
Oakland/Kalifornien (ap) - Ihr rätselhaftes Lächeln zieht seit über vier Jahrhunderten alle Betrachter in seinen Bann. Immer wieder konnte sich Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ den Versuchen widersetzen, dem Geheimnis auf den Grund zu kommen. Doch nun hat die Diagnose eines amerikanischen Arztes das Geheimnis der im Pariser Louvre wohnhaften Traumfrau endlich gelüftet. Die Frau, die dem Genie zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Florenz Modell stand, litt offenbar an der Bellschen Gesichtslähmung, einer gewöhnlichen Nervenkrankheit. Wie Dr. Kedar Adour in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift Physicians Weekly erläutert, führte die Krankheit zu einer Degeneration von Nerven der linken Gesichtshälfte „Lisas“. Später erholten sich die Nerven und ermöglichten es den erschlafften Gesichtsmuskeln, sich wieder zusammenzuziehen - zu dem von Leonardo auf die Leinwand gebannten geheimnisvollen Lächeln. Dr. Adour traf seine kunsthistorische Diagnose, nachdem er zahlreiche Patienten beobachtet hatte, die an der Bellschen Gesichtslähmung erkrankt und wieder genesen waren.
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