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Momper träumt vom sechsspurigen Autowahn

■ Forcierter Autobahnausbau von allen Seiten?

Berlin. Andere Männer spielen mit ihrer Märklin, Walter will seine Autobahn — und zwar sofort und von allen Seiten und vor allem sechsspurig. Dafür warf sich der Westberliner Regierende Bürgermeister Momper gestern vor dem Verein Berliner Kaufleute ins Zeug. Ökologen, Verkehrsberuhiger, Radfahrer, Fußgänger und die Alternative Liste rätseln noch, was wohl dieses Mal in ihren Regierenden gefahren ist. Möglicherweise ist sein Rhetorikkatalysator ausgefallen, andere tippen auf manische Raststättensucht.

Der AL verschlug es denn auch fast die Sprache. »Geradezu entsetzt« zeigte sich ihr verkehrspolitischer Sprecher, Michael Cramer, weil Mompers Vorschlag »den verlängerten Stau für die Zukunft mit Millionen finanziert«. Eher sanft erinnerte Cramer den Regierungschef an den Vorrang des Schienenverkehrs. Eisenbahnzüge von allen Seiten statt mehr und mehr Blechlawinen.

Die CDU zeigte sich dagegen eher besorgt, daß die fürsorglich auf sechs Spuren und von allen Seiten in die Stadt geleiteten Blechlawinen plötzlich im verkehrsberuhigten Dschungel zwischen Blumenkübeln und Straßenschwellern hängenbleiben — und dann nicht einmal mehr Tempo 30 fahren können. dpa/taz

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