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Mogelpackung

■ betr.: "Durch eine ölige Röhre rutschen", taz vom 18.9.92

betr.: „Durch eine ölige Röhre rutschen“ (Rezension zum Roman „VOX“ von N.Baker),

taz vom 18.9.92

Die Rezensentin verspricht uns einen „vergnüglichen Abend“ mit diesem „verbalerotischen Feuerwerk“. Sie hat bei der Lektüre nur eines übersehen: Die Menschen in diesem Buch haben überhaupt keinen Kontakt mehr. Sie brauchen die unendliche Distanz des Telefons, um intim werden zu können. Eine furchtbar traurige Paradoxie. Die Phantasien, die sich die beiden Personen erzählen, befassen sich — nein wie frivol! — durch die Bank mit Selbstbefriedigung: Auch in der Phantasie kommt Kontakt gar nicht mehr vor oder so was Altmodisches wie Begehren oder Hingabe. Der Roman ist sowas wie eine Mogelpackung: flott geschrieben, oberflächlich gelesen, ein hübsches erotisches Buch, entpuppt er sich als schwarze Zeitgeist-Tragödie über eine Welt von sexuellen Autisten. Paul Balthasar Schmidt, Berlin

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