piwik no script img

Möllemann ans Bein gepinkelt

Bonn (ap) — Die Forderung nach einer Ablösung von Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann aus den Reihen der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) hat gestern für Aufregung in Bonn gesorgt. Die FDP warf dem stellvertretenden CDA-Vorsitzenden Wolfgang Vogt koalitionsfeindliches Verhalten vor. Ein Sprecher von Bundeskanzler Kohl betonte, Vogt habe lediglich seine persönliche Meinung und nicht die der CDU oder des Kanzlers geäußert. Vogt hatte in einem Interview Möllemann als „eklatante Fehlbesetzung“ bezeichnet. Dem Wirtschaftsminister fehlten Autorität und Kompetenz, das Amt sei für den FDP-Politiker „mehr als eine Nummer zu groß“. Jetzt sei es die wichtigste Aufgabe eines Wirtschaftsministers, die Folgen der deutschen Einheit zu bewältigen und Brücken zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern zu bauen. Statt dessen betätige sich Möllemann als Scharfmacher. Insbesondere wandte sich der stellvertretende CDA-Vorsitzende gegen Möllemanns „unqualifizierte Einmischungen in die Tarifpolitik“, seine Vorschläge zur Arbeitsvermittlung, zur Kürzung sozialer Leistungen und der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Möllemann wies Vogts Kritik als „billige Polemik“ zurück.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen