: Modell „Standard“
■ betr.: „Das Design des Todes“, Jörg Magenau, taz vom 7. 9. 98, S. 15
[...] berichten Sie über eine „Sargausstellung“ des Bestattungsunternehmens Ahorn-Grieneisen. — Die Firma Ahorn trat in Person des Dr. Eberhard Schöbitz an der Kunstakademie Stuttgart herzen, mit der Idee, daß sich Kunststudenten mit dem Thema Tod auseinandersetzen könnten. Als gemeinsame Basis der Arbeit wurde der Sarg Modell „Standard“ vorgeschlagen, der vom Unternehmen gestellt würde. Angestrebt wurden nicht verwendungsfähige Gegenstände, also lustig dekorierte, unkonventionell gestylte, benutzbare Särge, sondern eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Tod anhand eines Sarges. — Es entstanden auch Arbeiten, die den Sarg gar nicht mehr zum Gegenstand hatten. Die Ausstellung selber habe ich nicht gesehen, weil wir (Prof. Henk Visch und Studenten) vom Unternehmen nicht davon in Kenntnis gesetzt wurden, daß eine solche stattfindet. — Wie aus Ihrem Artikel hervorgeht, erfuhren solche Arbeiten jedoch wohl keine Behandlung. — [...], wurden Arbeiten falsch installiert, auseinandergerissen, willkürlich dekoriert („Ikearegal“) und in völlig falschem Kontext präsentiert. Der von Ihnen erwähnte Titel „Der Sarg im 21. Jahrhundert als Kunstwerk und Möbelstück“, der die Arbeiten ins falsche Licht rückt, war mit uns nicht abgesprochen worden. [...] Tobias Wedler, Stuttgart
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