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„Modell Augenzeuge“

Der „BWS Sicherheitsdienst“, eine Landsberger Wachschutzgesellschaft mit rund hundert Angestellten, betreibt Objekt- und Personenschutz, Pförtner- und Chauffeurdienste. BWS- Chef Thaddäus Chmiel verkauft sicherheitstechnische Analysen, Planungen und Geräte vom Nebelwerfer bis zum Video-System „Modell Augenzeuge“ oder Satelliten-Anlagen zur Ortung gestohlener Fahrzeuge. Seit 23 Jahren ist Chmiel Detektiv und betreibt in Landsberg seit diesem Monat eine Schule für Detektive und Wachschützer.

Zehn seiner Sicherheitsleute sind in der ehemaligen Ritter- von-Leb-Kaserne beschäftigt, dem seit Oktober 1993 bestehenden Erstaufnahmelager für AsylbewerberInnen in Landsberg. Dafür zahlt die oberbayerische Regierung den üblichen Satz von 23 Mark pro Mann und Stunde, das sind zwischen 80.000 und 100.000 Mark im Monat.

Nachdem durch Recherchen der taz bekannt wurde, daß die BWS-Leute AsylbewerberInnen bespitzeln, versucht sich die Regierung von Oberbayern von dem Unternehmen zu distanzieren: Chmiel habe eigenmächtig gehandelt. Regierungssprecher Karl Stadlmayr zur taz: „Wir überlegen, ob wir uns von dem Unternehmen trennen“ – „Dann müßte ich die Hälfte meiner Angestellten entlassen“, so BWS-Chef Chmiel.

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