: Mobil in Qualm und Dunkel
Rettungsloren sollen künftig der Hamburger Feuerwehr helfen, in U-Bahn-Tunneln Gerät und Verletzte zu transportieren. S-Bahn noch nicht ausgerüstet
Die Idee ist simpel: Mit dem Einbau von Feuerwehr-Rettungsloren in den U-Bahn-Tunnelanlagen versucht die Hamburger Hochbahn (HHA), die Sicherheit zu verbessern. An allen unterirdischen Bahnhöfen sowie an zahlreichen Notausgängen in den Tunnelschächten werden diese eigens von der HHA entwickelten Loren installiert, um im Ernstfall der Feuerwehr die Rettungseinsätze zu erleichtern.
„Jedes Verkehrsunternehmen muss mit so etwas rechnen“, warnt Feuerwehrsprecher Peter Braun und meint das Feuer im Zug, „im Tunnelbereich haben wir dann Probleme“. Daher seien die insgesamt 60 Rettungsloren ein wichtiges Hilfsmittel zur Brandbekämpfung. Auf ihnen können nicht nur schwere Gerätschaften zum Einsatzort gebracht oder Verletzte abtransportiert werden. Die Loren erleichtern auch die Orientierung.
Denn „bei einem Feuer im Tunnel sieht man wegen des Rauchs die Hand vor Augen nicht, die Einsatzkräfte müssen sich mühevoll an den Gleisen entlang orientieren“, erläutert Braun. „Jetzt setzt man die Lore auf die Gleise und rennt hinterher.“
Überhaupt rühmt sich die HHA, im Brandschutz weltweit „Vorreiter“ zu sein. So sei das Tunnelnetz so konzipiert, dass man im Notfall in maximal 300 Metern einen Notausstieg oder Bahnhof erreicht. Seit 1989 wurden alle Züge mit Sprinkleranlagen ausgestattet. Erst jetzt würden etwa Paris und Los Angeles dem Hamburger Beispiel folgen.
„Die von uns entwickelte Lore sorgt für noch mehr Sicherheit für unsere Fahrgäste“, so HHA-Vorstand Ulrich Sieg. Und auch Braun lobt die 230.000 Euro Investition: „Bei der S-Bahn haben wir diese Möglichkeiten noch nicht – seit Eschede warten wir auf taugliches Einsatzgerät.“ KVA
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