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Mitterand auf Kohls Spuren in der DDR

■ Beim Besuch in Ost-Berlin begleiten den Präsidenten vor allem französische Wirtschaftsführer

Berlin (taz) - Mit der Creme der französischen Monopole im Gepäck traf Francois Mitterrand gestern abend in Ost-Berlin ein. Frankreichs Präsident war im Januar 1988 von Erich Honecker bei dessen Paris-Besuch eingeladen worden. Es ist der erste Besuch eines westlichen Staatschefs seit der Maueröffnung.

Man sei, hieß es vor dem Besuch, daran interessiert, auf dem osteuropäischen Markt an die BRD verlorenes Terrain wiederzuerlangen. Die französische Industrie denkt an Joint -ventures im Luft- und Schienenverkehr, in der Telekommunikation, im Hotelgewerbe und der Nahrungsmittelindustrie - überall dort, wo Frankreich gegenüber der BRD noch die Nase vorn hat. Saint-Gobain wird ein Kooperationsabkommen mit einem Glas-Kombinat anbieten, Pechiney denkt an den Bau eines Aluminiumwerkes, ein Produktionsbereich, der erstens umweltschädlich und zweitens energieintensiv ist. Deswegen wird Mitterrand bei seinen Gesprächen mit Modrow und Gerlach auch auf die Vorteile der erprobten Akws made in France hinweisen, bevor die Bundesdeutschen das Rennen machen.

Was Mitterrand nicht erzählen wird: zur Zeit liegen sieben französische Akws still, weil serienmäßig Undichtigkeiten an den Wärmetauschern aufgetreten sind, acht weitere liegen wegen Niedrigwasser einiger Flüsse still. Heute wird Mitterrand in Leipzig mit Oppositionellen zusammentreffen.

smo

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