■ Moneta: Mitten ins Herz
Die Bestialität des Anschlages vom 11. September macht mich sprachlos und betroffen. Mein Job ist hier jedoch, einen Ausblick auf die Betroffenheit der Börsen zu geben. Die Spanne der Markteinschätzungen von Experten lautet von „die Märkte schwimmen in Liquidität – daraus folgt Hausse“ bis hin zu „ die amerikanischen Konsumenten werden streiken – daraus folgt Baisse“. Noch nie war mir das Ausmaß der Lächerlichkeit jedweder (kurzfristiger) Börsenprognosen so bewusst wie heute. „Wer wagt zu sagen: Niemals ?...“ Als absurd hätten wir im Sommer jedes Drehbuch abgetan, das das Wahrzeichen des Kapitalismus so direkt ins Herz zu treffen gewagt hätte. Die Welt hat sich verändert. Die Börsen auch? Ich wage zu behaupten: nein.
Die Börse bleibt das Spiegelbild der kollektiven Psyche. Das Tauziehen von Hoffnung und Angst. Und wer auf dem Parkett die Oberhand gewinnt, das wird auch zukünftig mal die eine und mal die andere sein. Wer glaubt, der Kapitalismus würde in sich zusammenfallen, der sollte seine Engagements am Aktienmarkt stoppen. Wer annimmt, die etablierten Märkte werden sich – wie bisher nach jedem Schock – erholen, der sollte seine Aktienfonds-Sparpläne nicht nur konsequent weiterführen, sondern nach Möglichkeit aufstocken. Noch gibt es viele Fondsanteile für wenig Geld. Beherztes Zugreifen zeugt nicht von Pietätlosigkeit, sondern von Verstand. Susanne Kazimeh
Die Kolumnistin ist Finanzmaklerin und Gründerin der FrauenFinanzGruppe, Schrammsweg 15, 20249 HH, Tel.: 46 07 33 37, E-Mail: Info@FrauenFinanzGruppe.dewww.frauenfinanzgruppe.de
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