Mit totem Gehirn leben?

betr.: „Unheilige Allianz in Rom“, taz vom 10. 2. 09

Mit Fug und Recht titelt die taz so drastisch. Vatikan und Pius-Brüder mit ihren Absonderlichkeiten waren schon Thema. Nun kommt neben dem „feingeistig-rückwärtsgewandten Theologen auf der anderen Seite der Spaßvogel mit ausgeprägtem Hang zu schlüpfrigen Scherzen“, so taz. Die Pius-Brüder sind fanatische Fundamentalisten. Sie sind gegen alles, was nicht so ist wie früher. Man kann sich nur an den Kopf fassen, wenn sie heuten sagen, wer ein Kreuz schändet, begehe eine schwere Sünde. Wenn man den Holocaust leugnet, anscheinend nicht.

Nun also auch noch Berlusconi. Er übernimmt die vatikanische, aber dumme Begrifflichkeit und will das Leben einer seit 17 Jahren toten jungen Frau, die in einem irreversiblen Zustand ist, aus dem sie nicht mehr geholt werden kann. Anscheinend ist es so, dass einige hohe Funktionäre in Rom der Meinung sind, man könne mit einem toten Gehirn leben.

Als evangelischer Christ und Theologe bin ich entsetzt über das, was da in Rom von der katholischen Kircheninstanz geschieht!

KLAUS VÖLKERS, Pfarrer i. R., Bonn