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Mit Voodoo zum Sieg

■ Benins Präsident Soglo verkündet die Anerkennung des Voodoo als Religion

Cotonou (dpa) – Mit Blashörnern und Trommeln haben Tausende von Menschen gestern im westafrikanischen Benin die offizielle Anerkennung des Voodoo- Kults als Religion gefeiert. Voodoo-Priester hielten religiöse Zeremonien ab, sprachen Gebete und gossen Alkohol auf den Boden – als Opfer an die guten Geister. Der Tag war landesweit zum Feiertag erklärt.

Benin ist das erste Land der Welt, das den Voodoo-Kult offiziell mit anderen Religionen gleichsetzt. Die westafrikanische Küstenregion um Benin ist die Wiege des Voodoo. Weltweit bekennen sich über 60 Millionen Menschen zu ihm, in Benin sind drei Viertel der 5 Millionen Einwohner Voodoo-Anhänger. Sie glauben wie Christen oder Muslime an Gott, jedoch gilt dieser als unerreichbar. Die Gläubigen wenden sich daher an „kleinere Götter“; Priester stellen über Rituale und Trance-Zustände den Kontakt her. Früher waren auch Menschenopfer mit dem Voodoo verbunden. „Hinter dem Voodoo-Kult verbirgt sich der Versuch des Menschen, sich mit den unsichtbaren, übernatürlichen Kräften gut zu stellen“, erläutert ein Experte in Cotonou. „Dazu bringt der Gläubige Opfer.“

Die Anerkennung des Voodoo in Benin ist eine Nachwirkung der Demokratisierung. Benins kommunistische Militärregierungen in den 70er und 80er Jahren hatten versucht, mit „Kampagnen gegen die Hexerei“ den Voodoo-Glauben auszurotten. Der 1991 als erster Staatspräsident Benins demokratisch gewählte Nicephore Soglo dagegen ist Voodoo-Anhänger. Manche Beniner sehen in der Anerkennung des Voodoo einen Wahlkampftrick Soglos rechtzeitig zu den kommenden Präsidentschaftswahlen im März.

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