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„Mit List und Lust“

■ Aktionen zum Jahrestag von Tschernobyl

„Mit List und Lust“ lautet das Motto einiger Frauengruppen, die jetzt schon Aktionen für den Jahrestag von Tschnernobyl vorbereiten. „Das soll ein großer Streik– und Verweigerungstag der Frauen werden“, erläutert Antje Kirbis aus einer Berliner Gruppe ihre Vorstellungen. Jede Frau sollte im Austausch mit anderen Frauen herausfinden, welchen Schritt sie machen möchte, welches Risiko sie tragen kann. Jeder Schritt sollte möglichst öffentlich sein - aber auch da sollen Frauen selbst entscheiden, was für sie paßt: die Familie, der Betrieb, die Presse. „Eine Frau, die in einer Kantine arbeitet, kann z.B. entscheiden, daß sie nur Pudding und sonst nichts kocht, daß sie mit den Kolleginnen oder den Esser/ innen darüber spricht. Sie kann sich aber auch zusammen mit anderen krankmelden. Insgesamt wird ein bunter, vielscheckiger Eindruck aus kleinen und großen Verweigerungen entstehen.“ Als die Frauen merkten, daß der Jahrestag am 26. April auf einen Sonntag fallen wird, waren sie enttäuscht. Aber dann begriffen sie diesen Zufall als Chance: Der Sonntag soll ein Tag von Fortbildungs– und Informationsveranstaltungen werden, am Tag darauf wird „gestreikt“. Überall sollen einzelne handlungsfähige Frauengruppen entstehen. Vernetzung wird angestrebt, zentrale Organisation dagegen strikt abgelehnt. Mittlerweile fragten auch schon Männer, ob sie mitmachen dürfen. Sie dürfen. Aber mit eigenen Gruppen.

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