: Mit Hitzewellen alleingelassen
■ Frauenärzte fordern einen offeneren Umgang mit den Wechseljahren / Männer schert's nicht
Hannover Einen offeneren Umgang mit den Problemen der Wechseljahre hat der Vorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte Niedersachsen, Bodo Strahl, gefordert. Die betroffenen Frauen würden häufig an diesem Wendepunkt ihres Lebens allein gelassen. „Da heute immer mehr Frauen noch 20 bis 30 Jahre nach den Wechseljahren leben, muß diese Veränderung organisch und psychologisch vorbeugend behandelt werden.“
Um die Jahrhundertwende sei die Hälfte aller Frauen in Deutschland in den Wechseljahren gestorben, sagte Strahl. Heute seien etwa fünf Millionen Frauen betroffen, die zum großen Teil im Berufsleben ständen und sehr unter den Auswirkungen der Wechseljahre litten. Hitzewellen und Schlafstörungen würden sie in ihrem Alltag behindern und teilweise zu schweren Depressionen führen. Der Abbau von Knochengewebe könne zu frühzeitigen körperlichen Gebrechen führen.
Die psychische und seelische Belastung der Frauen in den Wechseljahren, die organisch bedingten Gesundheitsrisiken sowie vorbeugende Maßnahmen zur Osteoporose sind Themen einer Vortragsreihe, für die sich Strahl rege männliche Beteiligung wünscht, denn „die Männer meinen immer noch, das geht sie alles nichts an“. dpa
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