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Mister 400 Volt und ein falscher Trikotsponsor

„Wir dürfen jetzt nicht nach oben, sondern müssen nach unten schauen“, befand Nevio Scala am Samstag. Der Wunsch des Dortmunder Trainers sei uns Befehl. Was gibt es oben auch schon zu sehen? Kaiserslautern wurschtelt vorneweg, und Leverkusen darf bis zum nächsten Sonntag davon träumen, den Bayern noch den Champions- League-Platz wegzuschnappen. Danach wird dann wieder das Thema vorherrschend sein, ob Coach Christoph Daum auch genug Waldläufe absolviert.

Unten hingegen, da ist was los. Da rauscht es im Karton, da geht es um Leben und Tod. „Im Tabellenkeller herrscht weiterhin eine Hochspannung von 400 Volt“, hat Mönchengladbachs neuer Übungsleiter Friedel Rausch beim 2:1 in Dortmund gemessen, „wer sich da einen Fehler erlaubt, muß sterben.“

Vom akuten Exitus ist Arminia Bielefeld bedroht und wurde dennoch zum Hoffnungsträger der Bayern. Lothar Matthäus wünscht, daß die Bielefelder auch gegen Lautern so „auftrumpfen“ wie beim 4:4 gegen München. Das Wort „auftrumpfen“ in Verbindung mit Bielefeld – das läßt auf ein hohes Maß an Verzweiflung schließen.

Immerhin schießen die Arminen Tore, der KSC nicht. Warum das so ist, erwies sich beim 0:0 gegen Schalke: Es liegt an den Trikots. „Mit Veltins fühle ich mich ein bißchen spritziger“, verriet Olaf Thon, nachdem die Schalker auf Geheiß des Schiedsrichters statt mit Bierwerbung in KSC-Reservetrikots auflaufen mußten. Noch ist es nicht zu spät für den KSC. Ein neuer Sponsor muß her: am besten wohl die Elektrikerinnung.

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