■ Bosnien: Mission nach Bihać
Sarajevo (dpa/AFP) – Die bosnische Führung will mit den Muslim-Separatisten des eigenen Lagers in der Enklave Bihać verhandeln. Die kollektive bosnische Staatspräsidentschaft will in Kürze eine hochrangige Delegation dorthin entsenden. Die Präsidentschaft sei entschlossen, sich einer Abspaltung zu widersetzen, sie bliebe aber für eine politische Lösung offen, hieß es am Sonntag laut Radio Sarajevo. Bei Kämpfen in der Enklave zwischen den muslimischen Separatisten und Sarajevo-treuen Truppen sind bisher mehrere Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Beide Seiten kontrollieren jeweils die Hälfte des Gebiets der Enklave.
Unterdessen ist der bosnische Generalstabschef Sefer Halilovic unter Hausarrest gestellt worden. Dies teilte ein bosnischer Regierungsvertreter, der nicht genannt werden wollte, mit. Halilovic werde vorgeworfen, Kriegsverbrechen in der Umgebung von Mostar und Jablanica gedeckt zu haben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen